Welpenalarm

Der erste Schritt, wenn man sich einen Welpen ins Haus nehmen will, ist, sich darüber klar zu werden, welche Rasse die richtige gerade für mich, meine Familie ist. Welche Bedürfnisse soll mein vierbeiniger Begleiter abdecken, soll er Sport- und Freizeitpartner sein oder steht das Spiel mit den Kindern im Vordergrund?

Damit beschäftigen sich leider die Wenigsten, wie ich aus meinem Leben als Hunde/Menschentrainer sagen kann. Denn jede Rasse hat spezifische Anlangen, die in den Genen festgeschrieben sind und die ich, wenn unerwünscht, nur mit größerem Aufwand hintanhalten kann. Da darf man sich nicht wundern , wenn ein Bordercollie ihre Kinder hüten will, ein English Springer im Wald ein Reh aufstöbert oder ein Hovawart ihre Gäste in Schach hält. Das bedeutet nicht, dass das mit der nötigen Erziehung nicht in den Griff zu bekommen wäre, aber die Anlagen dieser Rassen als Hüte-, Jagd- oder Wachhund sind nun mal da.

Als nächstes müssen sie den Züchter ihres Vertrauens finden, der die Welpen schon von Klein auf auf die Welt der Menschen vorbereitet, sodass sie selbstsicher, ohne Scheu und Angst an der Seite ihres Menschen durchs Leben gehen können. Schauen sie sich mein Welpenprägungskonzept an!

Ein Welpe ist so lernbegierig und aufnahmebereit für Neues. Das Gehirn dieses kleinen Wesens ist wie ein trockener Schwamm, der nach Erfahrungen dürstet und Erwünschtes wie auch Unerwünschtes aufsaugt, da muss man höllisch aufpassen!
Ihr Züchter wird sie mit Fotos und Berichten des Erlebten auf dem laufenden Halten und sie werden sie so oft als möglich besuchen.

Dann sind aber endlich sie an der Reihe, denn was ist schöner und effektiver als seinen treuen Begleiter von Anfang an selbst zu prägen!


Der Tag der Abholung!

Zuhause ist alles welpensicher gemacht worden, die Grundausstattung ist bereit, er kann kommen.
Ihr Züchter gibt ihnen hoffentlich etwas Futter und ein Stück Stoff und Spielzeug, das den Geruch der Wurfkiste und Geschwister trägt mit.
Die Heimfahrt in der Box, die der Welpe hoffentlich schon als ruhigen Rückzugsort kennengerlernt hat, sollte ohne Stress und Eile erfolgen!
Von nun an gilt es auch die Vorarbeit des Züchters weiterzuverfolgen!

Eingewöhnung: lassen sie den neuen Mitbewohner nicht alleine schlafen. Stellen sie die Box neben ihr Bett, dann können sie bei Bedarf die Hand zu ihm hinunterstrecken und ihn liebevoll berühren, wenn er unruhig wird. Legt sich die Unruhe gleich, dann gehen sie nicht mit ihm hinaus.
Stubenreinheit: Nachts 1-2x, tagsüber alle 2 Stunden aber auf jeden Fall nach Schlaf, Spiel und Fressen oder wenn er intensiv zu schnuppern beginnt, raus auf die Wiese tragen und warten bis er sein Geschäft erledigt hat
Schimpfen sie nicht, wenn er sich drinnen erleichtert und sie ihn nicht unmittelbar beim Pippimachen ertappen. Meist haben sie die Anzeichen oder die Zeit übersehen!

Ihr Welpe braucht aber nicht nur Pflege, Liebe und Schutz, sondern auch Struktur, Führung und das am besten von Anfang an und in kleinen Dosen!

TIPP:
– Sie sollten den Welpen am Anfang weder im Haus noch im Garten alleine lassen, ohne dass sie Einfluss auf seine Erfahrungen haben. Sie laufen Gefahr, dass er auch später selbstständig das Umfeld unter Kontrolle bringen will, ohne sie zu fragen.

– Lassen sie den Welpen bei Begegnungen an der Leine nicht spielen! Zu erst zur Ruhe kommen, dann Leine los und jetzt kann gespielt werden!

– Haben sie auch im Freilauf ihren Welpen beim Spielen mit anderen im Auge! Die Devise „Die machen sich das schon selbst aus!“ gilt, nicht bei einem unerfahrenen Welpen! Schließlich ist er der Willkür der Gruppendynamik ausgeliefert, kommt er damit nicht klar, lernt er Aggression oder Flucht als Lösungsmodell.

-Bieten sie im ein verlässliches Regelwerk an, das ihm gestattet Strategien zu entwickeln und Sicherheit zu erfahren

Weiterführende Lektüre Anton Fichtlmeier „Grunderziehung für Welpen“ erschienen im Kosmos.